Strukturmodell-konforme Umsetzung des PeBeM – Wie soll das gehen?
- 29. Sept. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Das neue Gesetz verlangt eine präzisere und transparentere Personalbemessung. Es basiert nicht nur auf Schlüsselzahlen, sondern berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse der Bewohner*innen. Hier kommt das Strukturmodell (SIS) ins Spiel, das die individuelle Pflegebedürftigkeit anhand verschiedener Kriterien wie Mobilität, Ernährung und kognitive Fähigkeiten bewertet.
Individuelle Tourenplanung: Basierend auf der Erhebung der Informationssammlung können Pflegeeinrichtungen in der Tourenplanung viel auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen eingehen und die Organisation anschließend abstimmen. Dies ermöglicht eine effektivere Nutzung der Ressourcen und eine bessere Pflegequalität.
Kommunikation und Abstimmung: Eine erfolgreiche Umsetzung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen einer Einrichtung, einschließlich Pflege, sozialer Betreuung und Pflegefachpersonen mit Qualifikationen (z. B. Palliative Care, Praxisanleitung und Wundmanagerinnen). Um die in der Informationssammlung und insbesondere in der Maßnahmenplanung erfassten Wünsche, Bedürfnisse und Leistungen über die Tourenplanung zu steuern, sind allerdings weitere strukturierende Maßnahmen erforderlich, beispielsweise durch die Einführung von Interventionsplänen (Therapieplänen). Diese „Interventionspläne“ sichern ein funktionierendes Schnittstellenmanagement und unterstützen den Transport der geplanten Maßnahmen auf die Tourenplanung. Mit Hilfe dieser Pläne wird die Leistungserbringung von Pflegenden mit verschiedenen Qualifikationsniveaus an einem Bewohner*in koordiniert und in der Zielsetzung abgestimmt. Die Kommunikation muss reibungslos funktionieren, um sicherzustellen, dass die Personalressourcen optimal eingesetzt werden.
Regelmäßige Anpassungen: Da die Bedürfnisse der Bewohner*innen im Laufe der Zeit variieren können, ist es wichtig, dass die Tourenplanung und Personalbemessung regelmäßig angepasst werden. Dies erfordert eine kontinuierliche Steuerung über die Interventionspläne (Therapiepläne), sobald der Bedarf an einer speziellen Pflegeintervention durch Pflegende mit einem Qualifikationsniveau QN5 besteht.
Fazit: Insgesamt hat das neue Personalbemessungsgesetz §113c zusammen mit dem Strukturmodell (SIS) die Tourenplanung und Personalbedarfsberechnung in stationären Einrichtungen des Gesundheitswesens deutlich komplexer gemacht, aber auch präziser und auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner*innen zugeschnitten. Eine direkte Ausweitung der Dokumentation ist aus meiner Sicht hier nicht notwendig. Allerdings die Koordination einzelner Leistungen über erweiterte Therapiepläne/ Interventionspläne, sofern diese von verschiedenen höheren Qualifikationsniveaus erbracht werden sollen.
Comments